Anna Rossinelli

Zurück zu den Wurzeln – ein einfacher Gedanke, der viel in sich trägt: Wurzeln sind immer dort, wo etwas zu entstehen beginnt. Dort, wo die Dinge noch roh und nackt sind.

Für Anna Rossinelli gibt es einen weiteren Begriff, der den Ursprung aller Dinge versinnbildlicht wie kein anderer: «An jedem Anfang steht eine Mutter. Wir alle werden einmal geboren.»

«Mother», das Wort wie auch das im Spätsommer erscheinende sechste Album des Basler Trios um die namensgebende Sängerin, Bassist Georg Dillier und Gitarrist Manuel Meisel, bezieht sich auf jene Anfänge. Für die Band ist es eine Rückbesinnung auf mehreren Ebenen. «Wir haben uns neu orientiert,» erklärt Georg. «Der Vibe des Albums ist sehr unaffektiert, wir klingen wieder nach Live-Band.» «Mother» kommt ohne elektronische Elemente aus und überzeugt durch akustische Klä nge und klassisches Songwriting. Ganz so, wie Anna Rossinelli vor 15 Jahren angefangen hat.

Inhaltlich setzt sich die Band mit dem Älterwerden auseinander. «Ein Thema, das uns wichtig schien, denn vor allem Musikerinnen werden im Popzirkus immer noch mit ewiger Jugend assoziiert und das Älterwerden wird einem schwer gemacht», erklärt Georg. «Deshalb haben wir uns entschieden, keinen Trends mehr nachzueifern, sondern wieder handgemachte, im besten Fall zeitlose Musik zu machen.»
Ein Bestreben, das sich auszahlt: Der Fokus auf klassisches Handwerk zeigt Tiefenwirkung. «Ich habe immer über den Tod meines Vaters geschrieben, all die schmerzhaften Dinge», erzählt Anna. «Mit ‹Mother› wollte ich meiner Mutter Danke sagen. Dafür, dass sie das alles irgendwie gepackt und all diese Kraft für mich und meinen Bruder aufgebracht hat.» Der Titelsong stammt aus ihrer Feder, genauso wie «Daddy isn't Home». «Die beiden Lieder sind wie Puzzleteile meiner Erinnerungen an meine Kindheit», erklärt sie. Es ist nicht die erste musikalische Auseinandersetzung mit diesen Themen, doch die Expliziteste. «Ich verarbeite durch die Musik ein Stück weit auch die Trauer – und die liegt manchmal sehr nahe bei der Wut.» Das Benennen des Schmerzes wirkt für Anna heute als Ventil: «Ich habe diesen Teil meiner Geschichte akzeptiert, er gehört zu mir, aber mit dem Song sage ich auch: Es ist okay, mal hässig zu sein und die Emotionen rauszulassen.»
In derselben Offenheit erkundet Anna Rossinelli die Themen Zeit und Vergänglichkeit. «I Used To Be Young» badet im besten Sinne in Nostalgie. «Es geht um Momente, in denen man an Vergangenes denkt und fast tranceartig in der Erinnerung aufgeht, sie geniesst und das frühere Leben in der Endlosigkeit der eigenen Gedanken nochmals erlebt.» Sehnsüchtig und wehmütig sei das, aber eben auch schön, sagt Georg – weil sich dadurch oft auch bestätige, dass alles gut ist, wie es jetzt ist. Dass Krisen Erneuerung bringen, weiss die Band gut: Mit dem Album «White Garden» von 2019 schloss Anna Rossinelli mit der Trennung von Anna und Georg nach zwölf Jahren als Paar ab. Heute ist Georg Vater von Zwillingen. Anna steht zum Zeitpunkt, als mit «Mother» der erste Vorbote zum neuen Album erscheint, kurz davor, zum ersten Mal Mutter zu werden. Ein Wink des Schicksals? Die Songwriting-Phase war abgeschlossen, als Anna im Juni von ihrer Schwangerschaft erfahren hatte. «Für mich schloss sich damit der Kreis», sagt sie. «Mother» markiert für Anna Rossinelli ein selbstbewusstes Ankommen in einer neuen Ära. Musikalisch hat die Band ihr Profil geschärft: Neben klassischen Pop- und Rock-Elementen klingen auch Country-Folk und Gospel durch – Chöre ziehen sich durchs gesamte Album. Bei Anna wecken die neuen Songs auch Erinnerungen an die grossen Namen von früher; bewusst, als Zeichen der Wertschätzung: «Janis Joplin, Aretha Franklin, Carole King oder Tracy Chapman – Musik, die ich schon als Kind hörte und mich bis heute prägt. Mir ist wichtig, dass wir uns daran erinnern, wer die Vorreiter:innen waren, die bis heute so viele Musiker:innen inspirieren.» Lyrisch schlägt das Album ein neues, aufregendes Kapitel auf, das mehr denn je von Intuition und Storytelling geprägt ist. «Wir schreiben alleine, manchmal zusammen in der Band – es gibt kein Rezept», erklärt Anna, deren Selbstbewusstsein in Sachen Songwriting lange reifen musste: «Es dauerte Jahre, bis ich mich traute, so offen über meine eigenen Themen zu schreiben.»
 
Mit «Mother» vertraut Anna Rossinelli bedingungslos dem natürlichen Lauf der Dinge. «Ich bin stolz darauf, dass wir ohne Produktionstricks und aufgeblasene Arrangements Songs geschaffen haben, die – wie ich finde – so nahe gehen.» Georgs Worte in aller Ohren: Anna Rossinelli ist als Band gewachsen und verwurzelter denn je.

Wir freuen uns, die Nordwestschweizerin Anna Rossinelli mit Band in Schupfart begrüssen zu dürfen.

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